Die Vereinsgeschichte

Turnverein 1910 e.V. Bermersbach

Die Geschichte des Turnvereins 1910 Bermersbach zerfällt in zwei Abschnitte: der erste Teil erfasst die Zeit von der Gründung bis Ende des zweiten Weltkrieges, der überschattet wurde von zwei großen Weltkriegen und parteipolitischen Kämpfen, die nicht immer spurlos an der Entwicklung des Turnvereins vorüber gegangen sind.

Der zweite Teil umfasst die Zeit von der Wiedergründung 1946 bis zum heutigen Zeitpunkt, der hauptsächlich den Wiederaufbau und die zeitgemäße Entwicklung eines zielstrebigen Vereins auflistet.

 

Teil 1 der Geschichte

Dem Bedürfnis einer sportlichen Betätigung und dem Beispiel einer Reihe von Turnvereinen folgend, war es einigen jungen Männern 1910 vorbehalten, auch in Bermersbach einen Turnverein zu gründen. Es waren dies: Otto Wunsch, Leo Wunsch, Ernst Fritz, Ludwig Wunsch und Emil Roth. Diese dürfen auch als die eigentlichen Gründer gelten. Als Gründungstag gilt der 1. August 1910. Schon bald hatte man 24 Mitglieder und eine provisorische Verwaltung.

Ihr gehörte an: 1. Vorsitzender: Leo Wunsch, Kassier: Ernst Fritz, Schriftführer: Ludwig Wunsch, Turnwart: Otto Wunsch, Zeugwart: Emil Roth, Diener: Reinhard Wunsch.

Von dieser provisorischen Verwaltung wurden, wie man damals zu sagen pflegte, die „Statuten― des Vereins aus gearbeitet und an das Großherzogliche Bezirksamt eingereicht. Bereits am 23.11. 1910 erfolgte die Genehmigung der Satzung. So konnte die intensive turnerische Arbeit aufgenommen werden. Am „Oberrain― war der erste Turnplatz, bestückt mit einem sogenannten Querbaum, den man mit den Aufnahmegeldern und Wochenbeiträgen der Mitglieder finanzierte. Die Turnstunden wurden Sonntagsnachmittags durchgeführt und fanden große Beachtung. Damit man die Turnerei mit Einbruch der kalten Jahreszeit nicht einstellen musste, suchte man nach einem dafür geeigneten Raum.

Erstes Schauturnen im Oktober 1910

Der Turnerplatz am Oberrain wurde bis in die 1930er Jahre benutzt.

Ein solcher bot sich mit dem neuen Saal des Gasthauses „Badener Höhe― an, wo auch die Gründung erfolgt war, und vom „Badener-Höh‘-Wirt“ zur Verfügung gestellt wurde. Nicht nur aus dieser Verbundenheit wurde das Gasthaus zum Vereinslokal des jungen Vereins. Im Saal der „Badener Höhe― turnte man bis 1924. Dann stellte die Gemeinde dem TVB einen Turnraum im Mühlweg zur Verfügung. Diesen Raum benutzte man bis zum Kriegsende im April 1945. Dann wurde dieser Raum als Wohnraum benötigt.

Um das Angebot für die Turner zu verbessern, schaffte man sich nun auch ein Reck und eine Bodenmatte an. Das Reck wurde im Vereinslokal aufgestellt, die Turnstunden waren dienstags und freitags, jeweils von 20.00 bis 22.00 Uhr.

Wie die Chronik ausweist, verzeichnete man Ende des Gründungsjahres 1910 nur aktive Mitglieder; so wurde eine Werbung von passiven Mitgliedern initiiert, um die laufenden Kosten mit deren Beiträge abzudecken.

Eine neue Vorstandschaft ergab sich in der ersten Generalversammlung, zu welcher die provisorische Verwaltung am 25. Januar 1911 in die „Badener Höhe― eingeladen hatte. Erster Vorsitzender wurde: Robert Wunsch; zweiter Vorsitzender: Xaver Roth; Kassier: Ernst Fritz; Schriftführer: Ludwig Wunsch; 1. Turnwart: Otto Wunsch; 2. Turnwart: Leo Wunsch; 1. Zeugwart: Emil Roth; 2. Zeugwart: August Krieg; Beiräte: Max Fritz, Emil Stößer, Heinrich Wunsch; Diener: Adolf Stößer.

Nach einer weiteren Versammlung am 9. März 1911, bei der die Vereinssatzung zur allgemeinen Kenntnis gebracht wurde, entwickelte sich ein kontinuierlich aufstrebendes Vereinsleben. Mit seinen vielen und ungezählten geselligen und unterhaltenden örtlichen Veranstaltungen begann der „TVB“ am 1. Januar 1912. Neben seiner Arbeit im sportlichen und turnerischen Bereich lag ihm auch sehr daran, Frohsinn und Heiterkeit im Ort zu bieten und zu fördern. Es gab in den vergangenen 100 Jahren sehr viele Stunden, bei denen man sich an „Fastnachtsabenden―, „Spiel ohne Grenzen― oder den immer schön präsentierten FamilienAbenden erfreuen durfte und konnte. Nicht unerwähnt dürfen hier auch Vereins- und Mitgliederausflüge bleiben. Noch jung, bereits am 5. Mai 1912, nahm der TVB am Gauturnfest in Gernsbach teil. Seitdem sind es in den vergangenen 100 Jahren ungezählte turnerische und sportliche Veranstaltungen gewesen, an denen man sich erfolgreich, oft sogar sehr erfolgreich, beteiligte. Dabei gilt es, auch an die Teilnahme bei vielen Gau-, Landes- und Deutsche Turnfeste zu erinnern. Nicht unerwähnt sei, dass bereits 1913 die Gründung einer Schülerriege erfolgte, die sich über Jahrzehnte hinweg erhalten hat und bis heute lebendigen Turn- und Sportgeist an den Tag legt. Ein Höhepunkt der anfänglichen und in vier Jahren geleisteten Turnerarbeit war die Fahnenweihe vom 6. — 8. Juni 1914, an der sich 700 — 800 Turner, wie die Chronik berichtet, beteiligten. Die Fahne, ihr erster Träger war Friedrich Barth, wurde von der Bonner Fahnenfabrik in Bonn geliefert. Der Preis betrug 425, — Mark. Der TVB zählte zu diesem Zeitpunkt 75 Mitglieder. 

Mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde die turnerische Arbeit jäh unterbrochen. Nach seinem Ende galt es mit 25 Gefallenen und drei vermissten Mitgliedern eine schmerzliche Bilanz zu ziehen. Dennoch, man resignierte nicht. Der Geist des Turnvaters Jahn war in den Herzen der aus dem Krieg und der Gefangenschaft heimgekehrten Turner noch lebendig und man ging an einen neuen Anfang. So wurde der Turnbetrieb bereits im Januar 1919 wieder aufgenommen.
Eine neue Verwaltung wurde bereits am 26. Januar desselben Jahres gewählt. Die Männer jener Stunde waren: Erster Vorsitzender: Max Fritz; 2. Vorsitzender: Ludwig Wunsch; Kassier: Stefan Fritz; Schriftwart: Oskar Fritz; 1. Turnwart: Franz Wunsch; 2. Turnwart: Ernst Fritz; Beiräte: August Krieg, Karl Fritz, Emil Stößer, Richard Fritz, Robert Wunsch, Xaver Fritz.
Während es aus den Jahren 1915 bis 1918 keine Protokolleinträge gibt, berichten ab 1919 diese vom eingesetzten und eifrigen Turnerschaffen. Auch bei auswärtigen Veranstaltungen war man wieder dabei. Längst war es der Wunsch des TVB, einen Turnplatz zu besitzen. Dieser Wunsch ging mit dem 24. April 1926 in Erfüllung, als dieser, ideal gelegen, vom Bürgermeister Reinhard Wörner dem Turnverein Bermersbach übergeben und im Rahmen einer Frühjahrswanderung des Murgtal-Turngaues eingeweiht wurde. Den 25 Gefallenen und drei Vermissten zum ehrenden Gedenken errichtete man unterhalb des Sportplatzes ein Mahnmal. Dieses – ein schlichter Gedenkstein – wurde am 26. Mai 1929 enthüllt. In den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts beschloss man, diesen Gedenkstein zum Vereinshaus umzusiedeln, damit die Verbundenheit mit allen Verstorbenen des Vereins offensichtlich wurde. Um eine weitere sportliche Betätigung anzubieten, wurde am 1. März 1930 im „Sternen― eine „Schneeschuhlauf-Abteilung― ins Leben gerufen, die heute als Ski-Abteilung noch besteht. Die Arbeit wurde unentwegt fortgesetzt, bei vielen Veranstaltungen Lorbeerkränze siegreich erkämpft. Mit dem Jahr 1933 kam eine politische Wende, die dem TVB auch neue Richtlinien brachte; jetzt galt es, die Arbeit im Sinne der Wehrertüchtigung zu leisten. Das Bestehen des TVB seit 25 Jahren feierte man in den Tagen 17./18. August 1935. Mit dem Jubiläumsfest verbunden war ein Bergfest des Murgtalturnkreises.

Leichtathleten 1937

Schneeschuhfahrer

Nachdem man die Schneeschuhlauf-Abteilung 1930 gegründet hatte, benötigte man auch eine Sprungschanze. Man begann mit ihrem Bau am 27. November 1936. Die erforderlichen Arbeiten wurden ehrenamtlich ausgeführt. Schon im Ja­nuar 1937 galten sie als beendet. Oberhalb des Sportplatzes erbaute man auch einen Schießstand, und mit seiner Einweihung am 15. August 1937 wur­de die Schützenabteilung des TVB gegründet. Auch hier gab es viele Freiwillige beim Bau des Standes und, wie bei al­len Unternehmungen, auch großzügige Unterstützung durch die Gemeinde.

Die sorgenvollen Jahre für den TVB begannen dann mit dem Zweiten Weltkrieg. Wieder wurden viele der Mitglieder und Aktiven einberufen. Doch war man redlich bemüht, in den Kriegsjahren 1940, 1941, 1942 den örtlichen Vereinsbetrieb so gut es möglich war fortzuführen. Danach war es kaum mehr möglich und die Eintragungen im Protokoll 1943 weisen nur die Hauptversammlung und den Kriegstod vieler Mitglieder aus. Außer Todesnachrichten gibt es im Protokoll 1944 keine Eintragungen. Hier sei vermerkt, dass der TVB im Jahre 1944 insgesamt 134 Vereinsmitglieder zählte; davon waren 103 eingezogen. Das bittere Ende des 2. Weltkrieges brachte uns das Jahr 1945. Wieder musste man Bilanz ziehen und sie war sehr schmerzlich: Der 2. Weltkrieg hatte aus den Reihen des TVB 36 Gefallene und 18 Vermisste gerissen. Dazu gilt es im weiteren zu sagen, dass aber auch der TVB 1945 von der Militärregierung, als zugehörig dem NSRL (Nationalsozialisti­scher Reichsbund für Leibesübungen) verboten wurde. Dieses Verbot traf den TVB umso schwerer, weil Bermersbach selbst unter ungewöhnlichen Kriegsereignissen leiden musste, das Unterdorf in Schutt und Asche sank und man den „Abgebrannten“ helfen musste, so gut es ging. Auch die Turnhalle, welche die Gemeinde Bermersbach viele Jahre zur Pflege des Turnens zur Verfügung gestellt hatte, wurde in Wohnräume umgebaut. Leider gingen auch Turngeräte in den Kriegswirren verloren und letztlich muss vermerkt werden, dass auch das Schützenhaus abgebrochen wurde, damit daraus wieder Wohnhäuser entstehen konnten. Viele TVB-Mitglieder sahen sich mit ihren Idealen und dem Verein, dem ihr stetiger Einsatz galt, bei Kriegsende und der folgenden schweren Nachkriegszeit wie „am Boden zerstört“.

Doch bereits im Dezember des Jahres 1946 bemühte sich Max Rosenfelder, langjähriger Bürgermeister, den TVB aus den Trümmern des Dorfes zu heben; ihn zu neuem Leben zu erwecken. Er befasste sich eindringlich mit den von der Besatzungsmacht vorgegebenen Bestimmungen, mit den Vorschriften zur Wiedergründung eines ehemaligen Vereins, nachdem doch einige Lockerungen sichtbar geworden waren. Seine Bemühungen waren schließlich von Erfolg gekrönt. Als „Sportverein“ firmierte die neue Gemeinschaft, bis sie im Jahre 1950 wieder unter dem alten Namen „Turnverein Bermersbach“ in die örtliche Vereinsfamilie zurück kehrte.

Teil 2 der Geschichte

Um den TVB wieder ins Leben zu rufen, reichte Max Rosenfelder dann auch im Februar 1946 einen entsprechenden Antrag beim Bürgermeisteramt Bermersbach ein. Verbunden war derselbe mit der Bitte um Weiterleitung an die kompe­tente Stelle. Natürlich leistete man auch eine intensive Werbearbeit innerhalb des Dorfes und bereitete sich auf die Wie­dergründung vor.

Am 27. Mai 1946 gab die Militärregierung die Genehmigung und am 16. Juni 1946 fand man sich in der „Badener Höhe“ zur Gründungsversammlung ein.
Dem sogenannten Gründungsausschuss gehörten Max Rosenfel­der, Stefan Wunsch und Franz Fritz an und 40 Mitglieder waren sogleich bereit, in diesem Verein der Turnerei zu frönen.
Die neue Verwaltung setzte sich zusammen: 1. Vorsitzender: Max Rosenfelder; 2. Vorsitzender: Stefan Wunsch; Schriftführer: Franz Fritz; Kassier: Leonhard Wunsch; Sportwart: Bruno Wunsch; Gerätewart: Karl Laubel.

Wenn auch unter dem Zwangsnamen Sportverein, der Verein war wieder erstanden und am 30. August 1946 gab das Gouver­nement Militaire von Baden die offizielle Genehmigung. Mit der Arbeit konnte begonnen werden. Allerdings war ein allzu großer Turnbetrieb nicht möglich, weil Bermersbach durch die Kriegsereignisse ja sehr in Mitleidenschaft gezogen war. Die hauptsächliche Tätigkeit beschränkte sich auf leichtathleti­sche Übungen, zumal man ja auch keine Turnhalle mehr hatte. Dennoch, die Zahl derer, welche an der Turnerei Freude hatten, wuchs und wuchs. Dadurch ergab sich auch der Wunsch, wieder eine Turnhalle, wenigstens einen Raum zur Verfügung zu haben. Als Provisorium bekam man den unter dem Bürgersaal des Rathauses gelegenen Raum. (Heutiger Jugendraum)

Leichtathleten 1949

40 Jahre

Die Übergabe war am 20. Mai 1949. In den Tagen vom 24. bis 26. Juni 1950 feierte man das 40jährige Vereinsjubiläum.
Da man die turnerische und sportliche Arbeit mit allem Eifer betrieb, war man auch auswärts erfolgreich vertreten. So wurde es immer deutlicher, dass man eine neue Turnhalle benötigte. Der Behelfsraum war ungenügend. Der Wunsch nach einer Turnhalle ging genau im 100. Todesjahr von Friedrich Ludwig Jahn — nämlich 1952 — in Erfüllung. Bei dem Bau der neuen Schule investierte die Gemeinde auch in eine Fest- und Turnhalle. Voller Freude weihte man diese am 19. Oktober 1952 ein. Damit erfolgte auch der erste Auftritt einer Turnerinnen-Abteilung, welche man zwischenzeitlich gegründet hatte. Die Freude war groß, denn jetzt hatte man wieder eine Stätte, an der man sich unbegrenzt entfalten konnte. Dies tat man auch, obgleich das leichtathletische Schaffen in den folgenden Jahren etwas mehr als das turnerische Schaffen in den Vordergrund trat.

Auch die Ski-Abteilung war rührig und für sie bauten die Mitglieder des TVB in zweijähriger, freiwilliger Arbeit die „Ebet Sprungschanze―. Ihre Einweihung erfolgt am 19. Februar 1956. Sofern es die Schneeverhältnisse ermöglichten, wurden danach viele Wintersportveranstaltungen durchgeführt. Ein großes Ereignis sowohl für den Turnverein Bermersbach als auch die Gemeinde war das 50jährige Vereinsjubiläum, welches man vom 2. bis 4. Juli 1960 in schönster Weise feierte und an dem auch viel Prominenz teilnahm. Regelmäßig ging man in den folgenden Jahren zu den üblichen Veranstaltungen und Wettkämpfen, beteiligte sich daran, und kehrte siegreich in den Heimatort zurück.

Im April 1964 trat erstmals das Problem Sportplatz auf, weil der im Jahre 1926 angelegte Sportplatz zu klein geworden war. Es stand die Frage im Raum, ob man ihn vergrößern sollte, oder ob es zweckmäßiger wäre, einen neuen anzulegen. Immer wieder in den Protokollen der 60er Jahre wird in den Turnratssitzungen über diese Frage diskutiert. Die Notwendigkeit für einen neuen Sportplatz wurde dabei immer offensichtlicher. In der Jahreshauptversammlung am 28. Februar 1970 kam es dann wegen des Sportplatzes, wie vermerkt wurde, zu „heftigen Diskussionen“.
Allerdings glätteten sich die Wogen wieder, denn man war ja zwischenzeitlich bereits zur Tat geschritten: nach vielen Grundstücksverhandlungen durch Bürgermeister Max Rosenfelder wurde das für den Sportplatz erworbene Gelände durch neun Soldaten einer französischen PionierEinheit mit schwerem Gerät eingeebnet. Die Arbeit ging flott vonstatten.

Beginn der Erdarbeiten September 1966

Oktober 1966

 Am 7. Juni 1972 war der Turnrat wieder zusammengekommen. Dabei ging es konkret um die „Fertigstellung der Wettkampfanlage auf dem neuen Sportplatz― sowie um die Festgestaltung und Einweihung desselben. Nach vielen Bemühungen, Diskussionen und Ärger war im August 1972 –vom 5. bis 7. 8. – die große Zeit der Einweihung gekommen, zu welcher auch viele Sport- und Turnfreunde aus nah und fern nach Bermersbach kamen. Nach fünf Jahren ergab sich die Notwendigkeit einer Renovierung der Sportanlage. Sie wurde durchgeführt und wieder in feierlicher Weise erfolgte die Übergabe am 22. April 1977. Nun besaß man einen schön angelegten Sportplatz, der auch herrlich unter dem alten Sportplatz gelegen war.

Es wuchs aber der Wunsch nach einem Vereinshaus. Schließlich wollte man doch den Aktiven Dusch-, Wasch- und Toiletten-Räume nach ihrer sportlichen Betätigung anbieten. Ebenso erforderlich war auch, den Aktiven einen Treffpunkt zur Kameradschaftspflege und zur Entspannung nach dem „Alltagsstress“ zu bieten sowie den alten, verdienten Mitgliedern ein Haus für ein geselliges Beisammensein zu schaffen. Der Wunsch zu diesem Haus datiert zurück auf den 9. August 1971. An diesem Tag fand dazu die erste Sitzung statt. Wie oft feststellbar in der Geschichte des TVB, man dachte an eine Eigenschaft der Turner und dabei bewusst an das Turnerlied: „Großes Werk gedeiht, nur durch Einigkeit―!

Derweil so vieles ins Laufen gebracht wurde, wollen wir eine Begebenheit des Jahres 1969 einfügen. Das Hausfrauenturnen wurde im Herbst dieses Jahres ins Leben gerufen. Und am 17. April 1970 erfolgte die Gründung der LAG — Obere Murg (LAG = Leichtathletikgemeinschaft), in der der TVB zwischenzeitlich mit sehr guten Aktiven sehr viele Erfolge an seine Vereinsfahne heften konnte. Die Einführung des Jedermannsturnens und die Gründung einer Faustballmannschaft wurden am 22. April 1975 vom Turnrat beschlossen. Das 60jährige Vereinsjubiläum beging man vom 27. bis 29. Juni 1970 und wieder in einer sehr schönen Weise und mit dem Besuch vieler Turn- und Sportfreunde aus nah und fern. Im Ablauf dieses Festes wurde Stefan Wunsch zum Ehrenvorsitzenden des TVB ernannt.

Doch hier nun wieder zurück zum Thema Bau eines Vereinshauses. Während der Sitzung vom 9. August 1971 erklärte sich der Turnverein Bermersbach bereit, das Haus in Eigenarbeit zu erstellen, … und „vom Verein dazu finanziell beizusteuern, was aus der Kasse ohne Schulden entnommen werden kann―. Am 22. April 1975 befasste man sich mit dem Kostenvoranschlag für das Clubhaus und den sanitären Anlagen. Zum endgültigen Beschluss, das Clubhaus zu bauen, kam es bei einer Sitzung am 30. März 1977. Danach gründete man am 16. Mai 1977 einen Bauausschuss für das Vereinsheim. Dessen Vorsitzender wurde Altbürgermeister Max Rosenfelder, der sich federführend um die Errichtung verdient gemacht hat. Baubeginn war bereits am 10. Mai 1977. Viele freiwillige Arbeitsstunden wurden von den Mitgliedern, insbesondere von einigen Rentnern, aufgebracht. Stellvertretend für sie alle seien hier genannt der technische Leiter Artur Wunsch, Oswald Stößer, Franz Wunsch, Anton Asal, Bruno Wunsch, Werner Wunsch, Franz-Karl Wunsch und Walter Barth. Die Eigenleistungen bei der Erstellung des Vereinshauses waren enorm und kosteten viel Fleiß und Schweiß. Der große Geist der Gemeinschaft jedoch wurde hier von den Mitgliedern des Turnvereins demonstriert und ließ das Werk gedeihen, wenn man auch Jahre zu seiner Vollendung benötigte. Viele haben mit einer freiwilligen Spende zur Finanzierung beigetragen. Am 6. Juni 1981 erfolgte die feierliche Einweihung. Es war ein Freudentag für alle, die an der Errichtung mitgewirkt haben, für die Vereinsfamilie, welcher man eine Begegnungsstätte überlassen konnte, nach der sie sich lange gesehnt hat und für die Dorfbewohner, welche auch nach Sportveranstaltungen oder bei Spaziergängen gerne Einkehr halten. In allen Ansprachen wurde diese Freude von den Rednern zum Ausdruck gebracht und Altbürgermeister Max Rosenfelder konnte zum Abschluss allen nur danken, die zum Gelingen beigetragen haben und feststellen: „Großes Werk gedeiht — nur durch Einigkeit!“. Dieses Haus hat sich in den folgenden Jahren zu einem sehr beliebten Treffpunkt für Jung und Alt entwickelt. Mit ehrenamtlichen Wirten wird der Bevölkerung unseres Heimatortes und den Wanderern die zwischenzeitlich ganz verschwunden Wirtschaften ersetzt. So wurden die Räumlichkeiten bald schon zu eng. Der im Keller des Hauses gelegene Aufbewahrungsort für die leichtathletischen Gerätschaften verhinderte eine effiziente Nutzung für den immer größer werdenden Wirtschaftsbetrieb. Im Jahre 1988 errichteten wir auf dem Sportplatz einen neuen Geräteraum für die Sportgeräte. Dort finden jetzt alle Gerätschaften genügend Platz und bescherten durch die Auslagerung unserem Vereinshaus einen zusätzlichen Raum. Aus Umweltgründen verlegten wir, gemeinsam mit den Pfadfindern aus Wiesental, eine neue Abwasserleitung bis zur kommunalen Entwässerung. Dabei kapitulierten jedoch die Pfadfinder sehr schnell ob der großen Schufterei im felsigen Untergrund und beteiligten sich deshalb nur finanziell. Die Pflege des Sportplatzes übernimmt der TVB schon seit vielen Jahren, materiell unterstützt von der Gemeinde Forbach. 

Wären wir als kleiner Verein doch sicherlich auch überfordert gewesen von dem großen Erdrutsch, der einen Teil der Böschung wegriss, die kaum wieder aufgebaut, schon bald wieder von den reißenden Fluten mitgespült wurde.

Wird fortgesetzt!

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